Wie ein gesundes Mikrobioms vor Wachstumsverzögerungen schützen kann
Die Forschung konzentriert sich zunehmend auf die Unterstützung zur Etablierung eines gesunden Mikrobioms bei Säuglingen und Kleinkindern, um die Ursachen von Wachstumsverzögerungen bei Kindern zu mindern (1). Als Mikrobiom wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Mikroben) bezeichnet, die auf und in unserem Körper leben. Es hat großen Einfluss auf die Entwicklung eines gesunden Immunsystems und das Risiko im späteren Leben an chronischen Erkrankungen zu leiden.
Forscher fokussieren sich derzeit v.a. auf die Mikrobenzusammensetzung des Darms im kritischen Zeitfenster der ersten 1.000 Tage, innerhalb dessen sich das Darm-Mikrobiom entwickelt. Dabei stehen die vielversprechenden Bemühungen erst am Anfang, wobei die nährstoffreiche Kost von Schwangeren und Neugeborenen einen entscheidenden Ansatzpunkt darstellt. Unter dem Titel Eating
Junge, unter keimfreien Bedingungen aufgewachsene Mäuse, denen Bakterien aus dem Stuhl von malawischen Kindern eingepflanzt wurden, entwickelten sich unterschiedlich und in Abhängigkeit davon, ob diese Kinder gesund oder mangelernährt waren. Mäuse mit den Bakterien gesunder Kinder erlebten eine robuste Gewichtszunahme, auch nachdem sie nährstoffarmes Futter erhielten. Im Gegensatz dazu blieben Mäuse mit den Darmbakterien wachstumsverzögerter Kinder bei gleicher Nahrungszusammensetzung im Wachstum zurück, obwohl sie so viel Futter essen durften wie sie wollen. Ihnen gelang eine gesunde Entwicklung, als sie mit Zucker aus der menschlichen Muttermilch (sialylierte Milcholigosaccharide) gefüttert wurden. Die folgende Grafik illustriert den Studienaufbau:
Die Quintessenz dieser Studie ist, dass die Übertragung von Bakteriengruppen gesunder Kinder und das Stillen dazu beitragen könnten, mangelernährte Kinder erfolgreicher zu therapieren und durch die Etablierung einer gesunden Darmflora dem Auftreten von Mangelernährungen präventiv entgegen zu treten.
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- Wissenschaftler weisen auf die Notwendigkeit hin, neue Ansätze gegen Wachstumsverzögerungen bei Kindern zu finden. Vgl. etwa exemplarisch CJ McGrath et al. Biomarkers to Stratify Risk Groups among Children with Malnutrition in Resource-Limited Settings and to Monitor Response to Intervention. Horm Res Paediatr. 2017 May 9. doi: 10.1159/000471875.
- DM Chu and KM Aagaard, Microbiome: Eating for trillions. Nature 532, 316–317 (21 April 2016) doi:10.1038/nature17887. Abrufbar über http://www.nature.com/nature/journal/v532/n7599/full/nature17887.html