Siegerprojekt 2017

Der Summit

Am 29. September 2017 fand im F.A.Z.-Atrium in Berlin der zweite Students4Kids-Summit statt. Die eingeladenen drei Finalisten der Projekte Fish and Veggies, Seeds for Women und Insectus hatten die Gelegenheit, ihre Ideen vor einer Jury und einem ausgewählten Fachpublikum vorzustellen: Ernährungswissenschaftler, Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Studierende deutscher Hochschulen boten den Finalisten eine anspruchsvolle Bühne. 10.000 € Fördergeld wurden für den Sieger ausgeschrieben.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Frau Hellmich, Senior Managerin für Kooperationen und Bildungsprojekte der F.A.Z., und Herrn Prof. Assmann, Vorstandsvorsitzender der Assmann-Stiftung für Prävention, ging das erste Team an den Start. Kristine David, Masterstudentin der Universität Hamburg, eröffnete mit einer emotional mitreißenden Präsentation und wissenschaftlich fundiertem Faktenwissen zur Etablierung ihrer Aquaponik-Anlagen.

Das international besetzte Team der Universität Hohenheim mit Gaststudentinnen und -studenten aus Italien, Usbekistan und Äthiopien legte mit seinen komplexen Ausführungen zur Etablierung von forschungsorientierten Saatgutbanken nach. Der interdisziplinäre Ansatz der Studierenden stellte sich hier als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren heraus.

Zum Abschluss trat das Team von Insectus zum Pitch an: Nach einer knappen Niederlage im Vorjahr entwickelten die Studierenden ihr Projekt weiter, bauten eigenständig erste Insektenfarmen in Sambia auf – und konnten mit diesem besonderen Engagement beim Publikum spürbar punkten.

Anschließend zog sich die Jury zur geschlossenen Sitzung zurück. Die Entscheidung fiel nicht leicht – jedes Team hatte individuelle Stärken gezeigt. Zum Abschluss trat Herr Prof. Assmann, Vorsitzender der Jury, auf die Bühne und gab die Wahl bekannt: Das Team der Leibniz Universität Hannover, Insectus, konnte sich dieses Mal gegen die anderen Finalisten durchsetzen. Die Studierenden erhalten nun 10.000€ Fördergeld – und werden damit direkt in die Umsetzung vor Ort in Côte d’Ivoire einsteigen.

In einem Interview mit der F.A.Z. berichtet Prof. Assmann über die Entwicklungen der Students4Kids-Initiative.

 

Fish and Veggies – Sisters help Sisters
Universität Hamburg

 

 

Seeds for Women
Universität Hohenheim

 

 

Insectus Insects against Hidden Hunger
Leibniz Universität Hannover

 

Das Siegerprojekt "Insectus"

Das Ziel von Insectus ist es, Insekten als flächendeckende Alternative zur effizienten Versorgung mit wichtigen Nährstoffen zu etablieren, denn: „Insekten bieten [uns] die große Möglichkeit, Mikronährstoffe an die Leute heranzuführen“. Zu diesem Zweck strebt Insectus eine Integration in den Schulalltag an: Der Aufbau und Betrieb der Insektenfarm wird in Form einer Arbeitsgemeinschaft durch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte gemeinsam durchgeführt. Im Rahmen dessen findet auch die Vermittlung von Know-How und Hintergrundwissen zu verschiedenen Mikronährstoffen statt.

Die gezüchteten Insekten, Larven der „Schwarzen Soldatenfliege“, können dann auf zweierlei Art genutzt werden:

  1. Schulverpflegung: Die Insekten werden direkt innerhalb der Schule, z.B. im Rahmen des Mittagessens, an Schülerinnen und Schüler ausgegeben bzw. dem Essen untergemischt.
  2. Verkauf: Die Überschüsse können durch die Schule direkt verkauft werden, die dadurch den Weiterbetrieb der Farm sicherstellen kann sowie zusätzlich Mittel für den Schulbetrieb erhält.

Die Integration in die Schule hat dabei verschiedene Vorteile. Einerseits kann sichergestellt werden, dass die Nährstoffe tatsächlich bei den Kindern ankommen, andererseits ist es einfacher, bestehende Vorurteile und Hemmnisse bei Kindern vorzubeugen, als sie bei Erwachsenen schrittweise abzubauen – die Akzeptanz für Insekten als Nahrungsmittel steigt.

Darüber hinaus entwickeln sich die Kinder zu Experten der Insektenzucht und sammeln wichtiges Wissen zu Mikronährstoffen und gesunder Ernährung auf theoretischer und praktischer Ebene. Auf Basis der großen Schulfarm können außerdem kleinere, lokale „Hausfarmen“ entstehen, indem kleine Larvenpopulationen zu Zuchtzwecken vergeben werden. Die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Schule erfüllen dann die verantwortungsvolle Rolle von Experten und unterstützen andere Interessenten beim Aufbau ihrer eigenen, kleineren Insektenzucht.

Der Erfolg des Projekts wird dabei einerseits durch den einfachen und robusten Aufbau der Farm und die vergleichsweise anspruchslose Haltung der Insekten sichergestellt. Andererseits steht das Projektteam aus Studentinnen und Studenten der Leibniz Universität Hannover als direkter Ansprechpartner und Unterstützer jederzeit zur Verfügung, entwickelt französischsprachige Lehr- und Informationsmaterialien und legt vor Ort – insbesondere zu Beginn – selbst mit Hand an.

„In diesem Jahr haben wir die erste Farm in Sambia implementiert und sind stolz, dort die ersten Lebenszyklen [durchlaufen zu haben] und können schon jetzt […] Insekten für AIDS-Patienten […] liefern.”

Projekt-Blog

Der Summit

Mit gemischten Gefühlen reiste das Studierenden-Team Insectus dieses Jahr zum Summit, nachdem der Sieg im vergangenen Jahr nur knapp verpasst wurde. Aber nach einer beeindruckenden Präsentation ging diesmal alles wie geplant: 10.000 € Fördersumme konnten sich die Studentinnen und Studenten der Leibniz Universität Hannover sichern! Welche nächsten Schritte nun anstehen, wie das Team Freizeit, Studium und Engagement unter einen Hut bringt – und wo sich Insectus in fünf Jahren sieht: Das erfahrt ihr alles im vollständigen Interview.

Trotz der knappen Niederlage in 2016 hielt Insectus an seinem Vorhaben fest und startete das Projekt in Sambia. Die dortigen Erfahrungen gaben dem Team genug Rückenwind, um das Konzept der Insektenfarm für Students4Kids 2017 zu optimieren und erneut einzureichen. Hier Fotos aus Sambia:

   

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