Vitamin K-Mangel bei Neugeborenen und ihren Müttern im Südwesten Ugandas

Vitamin K-Mangel bei Neugeborenen und ihren Müttern im Südwesten Ugandas

Vitamin K wird insbesondere für die Blutgerinnung und für den Knochenaufbau benötigt. Daher kann Vitamin K-Mangel beispielsweise die Blutungsneigung verstärken und die Gerinnungszeit des Blutes verlängern (1). Neugeborene in Deutschland erhalten Vitamin K vorbeugend verabreicht (2). Vitamin K-Mangel ist südlich der Sahara weit verbreitet, jedoch stehen genaue Fallzahlen bislang nicht zur Verfügung. Eben, weil Vitamin K-Mangel so gut wie nicht erfasst ist, können die Chancen zu dessen Prävention überhaupt nicht genutzt werden, schätzten ugandische Wissenschaftler ein. Um diese Lücke schließen zu helfen, hatten sie im öffentlich betriebenen Mbarara Regional Referral Hospital (MRRH) gemeinsam mit deutschen, US-amerikanischen und britischen Ärzten bei 141 Neugeborenen und ihren Müttern den Vitamin K-Status bestimmt. Die Analyse ergab, dass ein Drittel der Mütter und zwei Drittel der Neugeborenen einen Vitamin K-Mangel aufwiesen. Das Wissenschaftlerteam empfiehlt, umfassend über Vitamin K und seine Mangelerscheinungen zu informieren und dafür auch entsprechende Diagnostik einzusetzen (3).

Vitamin K wird in zwei Gruppen unterteilt: Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menachinon). Vitamin K1 ist vor allem in den Chloroplasten von Pflanzen enthalten und kann insbesondere mit grünem Blattgemüse (z.B. Spinat) und durch den Verzehr von Kohl (Sauerkraut, Blumen-, Rosen-, Rotkohl) aufgenommen werden. Ergiebige Quellen sind auch Löwenzahn, Kresse, Lauch oder Fenchel. Das Vitamin K2 wird durch bestimmte Bakterien der Darmflora im gesunden Körper selbst produziert und direkt über die Darmzellen aufgenommen. Auch Kalbsleber, Eier und Michprodukte enthalten reichlich Vitamin K2. Lebensmittel mit Vitamin K sollten möglichst lichtgeschützt gelagert werden, da sich ansonsten der Vitamingehalt der Lebensmittel verringern kann (1).

Zum Weiterlesen

  1. S. Akbari und A. A. Rasouli-Ghahroudi. Vitamin K and Bone Metabolism: A Review of the Latest Evidence in Preclinical.  BioMed research international. Studies.2018 Jun. 27. Abrufbar über https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6040265/.
  2. Vgl. Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen, Empfehlungen der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Monatsschr Kinderheilkd 161, 351-353 (2013) sowie die Ergänzungen aus dem Jahr 2014. Abrufbar über https://www.dgkj.de/wissenschaft/stellungnahmen/meldung/meldungsdetail/vitamin_k_prophylaxe_bei_neugeborenen/ und S2k-Leitlinie 024-022 „Prophylaxe von Vitamin-K-Mangel-Blutungen (VKMB) bei Neugeborenen“ aktueller Stand: 03/2016.
  3. D. Santorino et al. Prevalence and Predictors of Functional Vitamin K Insufficiency in Mothers and Newborns in Uganda. Nutrients. 2015 Oct 16;7(10):8545-52. Abrufbar über https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26501317.

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