Hohe Zwillingssterblichkeit südlich der Sahara als Herausforderung für die präventivmedizinische Forschung

Hohe Zwillingssterblichkeit südlich der Sahara als Herausforderung für die präventivmedizinische Forschung

Zu den Kindern, die südlich der Sahara versterben, gehören überdurchschnittlich oft Zwillinge. Ein Fünftel von ihnen erreicht ihren fünften Geburtstag nicht. Das sind dreimal so viele wie die als Singles geborenen Babys. Während die Kindersterblichkeit südlich der Sahara bei unter Fünfjährigen in den letzten Jahrzehnten sinkt, wächst sie anteilig für Zwillinge, berichtet jetzt das Journal The Lancet in einer Publikation (1).

Die hohe Sterblichkeit von Zwillingen lässt sich allein aus den Faktoren, die bislang zur Erklärung der Kindersterblichkeit südlich der Sahara herausgezogen werden, nicht erklären, so die Wissenschaftler. Zwillingsschwangerschaften und Zwillingsgeburten sind für Mutter und Kind im südlichen Afrika extrem risikobehaftet: Zwillinge werden überdurchschnittlich häufig zu früh und/oder mit einem zu niedrigen Geburtsgewicht geboren. Mütter von Zwillingen sterben überdurchschnittlich häufig während der Geburt oder leiden danach u.a. an Anämien oder an einer Fehlregulation des Blutdrucks. Zwillingsschwangerschaften sollten daher besonders fürsorglich begleitet werden, merken die Experten an.

Die Wissenschaftler der Oxford Universität haben die Zwillingssterblichkeit in 30 Ländern südlich der Sahara, darunter auch in Sambia und in der Côte d’Ivoire für die Jahre 1995bis 2014 untersucht. Im zentralafrikanischen Korridor, der von Guinea, Liberia und der Côte d’Ivoire im Westen bis nach Tansania, Mosambik und den Komoren im Osten reicht, werden Zwillinge besonders häufig geboren. Auf 1.000 Geburten entfallen dort 18 und mehr auf Zwillinge; 8 – 16 sind es im Vergleich dazu in Europa und Nordamerika und 6-9 in Lateinamerika und in Asien.

Read and see more:
(1) CWS Monden and J Smits. Mortality among twins and singletons in sub-Saharan Africa between 1995 and 2014: a pooled analysis of data from 90 Demographic and Health Surveys in 30 countries. The Lancet. Volume 5, No. 7, e673–e679, July 2017. Abrufbar über http://www.thelancet.com/journals/langlo/article/PIIS2214-109X(17)30197-3/fulltext

 

 

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