Kleine und mittlere Farmen entscheiden heute und zukünftig über den Grad der Mikronährstoffversorgung, nicht nur südlich der Sahara
Die Mehrheit der Mikronährstoffversorgung (53-81 %) wird weltweit durch den vielfältigen Anbau auf kleinen und mittelgroßen landwirtschaftlichen Flächen produziert. Kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe sind daher entscheidend, um die Qualität der globalen Nahrungsmittelversorgung erhalten zu können. Dies das ergab eine Studie, die jetzt im Journal The
Australische Wissenschaftler von der „Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation“ haben hochgerechnet, wie viel Calcium, Folsäure, Eisen, Vitamin A, Vitamin B12 und Zink, sowie welche Menge Eiweiß in Bauernhöfen unterschiedlicher Größe produziert wird und wie viel jede Farm-Art zur Produktion von 41 Feldfrüchten, sieben Nutztier-Arten und 14 Aquakultur- bzw. Fischerzeugnissen weltweit beiträgt.
Daraus geht etwa hervor,
- dass weltweit rund 51-77 % der wichtigsten Nahrungsmittelgruppen, einschließlich Getreide, Viehbestand, Früchte, Hülsenfrüchte, Wurzeln und Knollen und Gemüse, aus Bauernhöfen von weniger als 50 Hektar stammen. Ausnahmen bilden Zucker und Ölpflanzen, die meist auf Großbetrieben produziert werden,
- dass in Europa, Westasien und Nordafrika sowie in Zentralamerika mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe zwischen 20 und 50 Hektar zur Produktion der meisten Nahrungsmittelgüter beitragen
- dass kleine Bauernhöfe mit weniger als 20 Hektar mehr als 75 % der meisten Nahrungsmittelgüter in Afrika südlich der Sahara, Südostasien, Südasien und China produzieren sowie zu 71 % an der weltweiten Vitamin A-Produktion beteiligt sind,
- dass sehr kleine Bauernhöfe mit weniger als zwei Hektar besonders wichtig in Afrika südlich der Sahara, Südostasien und Südasien sind, wo sie rund 30 % der meisten Nahrungsmittelgüter erwirtschaften und Erwerbsgrundlange für Millionen Bauern sind
Erfahrungen aus großen landwirtschaftlichen Betriebe über 50 Hektar, die zu 75-100 % die Produktion von Getreide, Vieh und Obst in Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland dominieren, zeigen, dass mit der Intensivierung der Landwirtschaft die Artenvielfalt und damit auch die Anzahl der gezüchteter Arten für besonders nahrhaften Lebensmittelmittelgruppen abnimmt.
Die Wissenschaftler setzen sich für die Umkehr des Trends zur großflächigen Landwirtschaft und für den Schutz von kleinen und mittleren Farmen mit dem Argument ein, letztendlich mit der ausreichenden Versorgung an essentiellen Nährstoffen die menschliche Gesundheit erhalten zu können.
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M Herrero et al. Farming and the geography of nutrient production for human use: a transdisciplinary analysis. Lancet Planet Health. 2017 Apr;1(1):e33-e42. doi: 10.1016/S2542-5196(17)30007-4. Abrufbar über http://www.db.zs-intern.de/uploads/1492505170-Herrero.compressed.pdf und sowie die Erläuterung auf der Website Small Farms: Stewards of Global Nutrition?, abrufbar über http://www.environmentreports.com/small-farms-stewards-global-nutrition/