Zur Verbindung von umweltbedingten Darmentzündungen, Darmflora und Stunting bei Kindern

Zur Verbindung von umweltbedingten Darmentzündungen, Darmflora und Stunting bei Kindern

Gravierender Mikronährstoffmangel in den ersten 1.000 Tagen im Leben eines Kindes kann zu irreversiblen Störungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung führen. Beeinträchtigt ist insbesondere auch die Ausbildung aller Darmfunktionen, etwa die Fähigkeit zur Verwertung von (gesunden) Nährstoffen und zur Abwehr von Krankheitserregern jeder Art. Infolge dessen entsteht ein prekärer Kreislauf: Die im Wachstum zurück gebliebenen Kindern bleiben sehr anfällig für Infektionen und Entzündungen auch im Darm, Darmentzündungen wiederum bremsen die dringend benötige Aufnahme von Mikronährstoffen usw.

Wissenschaftler aus aller Welt prüfen Möglichkeiten, wie Darmentzündungen bei betroffenen Kleinkindern verringert werden können, um Wachstumsblockaden zu lösen (1). Dabei zeichnet sich in den letzten Jahren ein Umdenken ab (2). Viele Jahre galt die Aufmerksamkeit der Forschung vor allem Mikroorganismen und Umweltgiften, die mangels Hygiene von außen in den durch Mangelernährung ohnehin geschwächten kindlichen Organismus gelangen und dort etwa Durchfälle auslösen.

Neueste Forschungen zeigen jetzt, dass im Inneren der Darmschleimhaut von wachstumsverzögerten Kindern schädliche Bakterien überwiegen und das gesunde Gleichgewicht der dort ansässigen Mikroorganismen stören. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Unterstützung der Ausbildung einer gesunden Darmflora etwa durch Langzeitstillen und durch die Gabe von Pro- und Präbiotika ein zukunftsträchtiger Ansatz ist, umweltbedingten Entzündungen im Darm entgegen zu wirken und die damit verbundenen Verzögerungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung von Babys und Kleinkindern in ärmeren Ländern zu bekämpfen.

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(1) Vgl. exemplarisch die Publikation des Konsortiums MAL-ED Network. Relationship between growth and illness, enteropathogens and dietary intakes in the first 2 years of life: findings from the MAL-ED birth cohort study. BMJ Global Health. Published online 28 December 2017. Abrufbar unter dem Link http://dx.doi.org/10.1136/bmjgh-2017-000370

(2) KM Harper et al. Environmental enteric dysfunction pathways and child stunting: A systematic review. PLoS Negl Trop Dis. 2018 Jan; 12(1): e0006205. Published online 2018 Jan 19. doi:  10.1371/journal.pntd.0006205, abrufbar unter  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5792022/ und KD Tickel et al. utritional Enteric Failure: Neglected Tropical Diseases and Childhood Stunting. PLoS Negl Trop Dis 10(4): e0004523. https://doi.org/10.1371/journal.pntd.0004523 sowie Students4Kids. Best Practice. Blog Hohe Auszeichnung für die Mikrobiom Forschung gegen Mikronährstoffmangel, abrufbar unter https://students4kids.org/blog/hohe-auszeichnung-fuer-die-mikrobiom-forschung-gegen-mikronaehrstoffmangel/

 

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