Zur Primärprävention von Wachstumsverzögerungen bei noch ungeborenen Kindern in Ländern mit kleinen niedrigen und mittleren Einkommen

Zur Primärprävention von Wachstumsverzögerungen bei noch ungeborenen Kindern in Ländern mit kleinen niedrigen und mittleren Einkommen

Rund jedes fünfte zu klein gewachsene Neugeborene verstirbt in den ersten Lebensmonaten. Zudem erkranken zu kleine Säuglinge im Vergleich zu den Normalwüchsigen viel häufiger an Infektionen, an Atembeschwerden sowie an Gelbsucht. Im späteren Leben leiden diese Kinder öfter an Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes. Die meisten zu klein gewachsenen Kinder kommen in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen zur Welt. Schätzungsweise 23,3 Millionen waren es im Jahr 2012 nach Analysen aus dem CHERG-Datenpool, der Child Health Epidemiology Reference Group, die sich aus 14 Kohorten verschiedener Orte aus Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen zusammensetzt (1). Das Problem betraf insbesondere Südasien und dort rund jedes dritte Neugeborene, mehr als doppelt so viele wie südlich der Sahara (2)[1].

In der Côte d‘Ivoire wird schätzungsweise jeder fünfte, in Uganda jeder sechste und in Sambia jeder siebte Säugling zu klein geboren. Zu geringes Wachstum der Föten im Mutterleib im Verhältnis der Schwangerschaftsdauer ist ein Warnzeichen für Stunting im Kindesalter und andere Erkrankungen. Als Maß für das Wachstum während der Schwangerschaft gilt der Abstand zwischen Scheitel und Steiß des Fötus, der in der Regel via Ultraschall ermittelt wird. Da gesunde Föten im ersten Schwangerschaftsdrittel nahezu gleich schnell wachsen, zeichnen sich gravierende Verzögerungen sehr früh ab. Experten empfehlen, dem Längenwachstum der ungeborenen Kinder größere Aufmerksamkeit zu widmen, um mit Primärprävention Entwicklungsstörungen und den frühen Tod der Neugeborenen vermeiden zu können. In der Schwangerschaft gehören neben Infektionen sowie weiteren Erkrankungen und Umweltbelastungen vor allem die Ernährungsmängel zu den beeinflussbaren Risikofaktoren, um Kindern eine normale Entwicklung zu ermöglichen.

So kann ein Folsäuremangel der Mutter zum Zeitpunkt der Empfängnis beispielsweise zu Neuralrohrdefekten des Kindes, wie Spina bifida (offener Rücken) führen. Häufigster Mikronährstoffmangel ist das Defizit an Eisen, welcher weltweit ungefähr ein Viertel aller Frauen und Kinder betrifft und die Hauptursache der Anämie ist. Über 38 % der schwangeren Frauen (32 Millionen) und 43 % der Kinder (273 Millionen) sind weltweit von einer Anämie betroffen (3). Mikronährstoffmangel ist ein globales Problem, welches dringend vielschichtiger Lösungsansätze bedarf. Students4Kids möchte durch die Studierendenwettbewerbe einen Beitrag zur Aufklärung leisten und in gezielten Projekten langfristig die Ernährungssituation in ausgewählten Regionen zu verbessern.

Fußnote:
[1] SGA = Small for Gestational Age, also Neugeborene, die kleiner als 90 % aller anderen Kinder sind, die in der gleichen Schwangerschaftswoche geboren wurden.
LBW = Low Birth Weight, also ein geringes Geburtsgewicht.

Read and see more:
(1) ACC Lee et al. (2017) Estimates of burden and consequences of infants born small for gestational age in low and middle income countries with INTERGROWTH-21st standard: analysis of CHERG datasets. BMJ 358:j3677 , abrufbar über http://www.bmj.com/content/358/bmj.j3677 (2) Vgl. Abbildung 3, ebenda
(3) WHO 2015. The global prevalence of anaemia in 2011, aufrufbar über http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/177094/1/9789241564960_eng.pdf

 

 

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