Waldzucht gegen Hunger und Dürre in der Wüste - Alternativer Nobelpreis 2018

Waldzucht gegen Hunger und Dürre in der Wüste – Alternativer Nobelpreis 2018

Der Right Livelihood Award, auch Alternativer Nobelpreis genannt, ist in diesem Jahr an einen Landwirt aus Burkina Faso, Yacouba Sawadogo, und an einen australischen Agrarwissenschaftler, Tony Rinaudo, vergeben worden. Beide ermöglichen es seit Jahren, Bäume aus den noch vorhandenen Ressourcen im Wüstensand wachsen zu lassen.

Sawadogo verfeinerte im Dorf Gourga die uralte Zais – Anbautechnik, indem er die offenen, halbrunden Erdgruben, die traditionell für die Zucht von Hirse vorgesehen sind, vergrößerte und diese mit Kompost und etwas Erde bedeckte. Infolge dessen wurde nicht nur das spärliche Regenwasser besser gespeichert, auch das Saatgut verblieb länger im Boden. Die feuchte Umgebung nährte die Hirsepflanzen und zugleich auch Baumschösslinge, die der weitsichtige Landwirt ebenso gedeihen ließ. Die Bäumchen schützten später sowohl die Hirsepflänzchen als auch den Boden vor Austrocknung. Im Ergebnis konnte der Ernteertrag um ein Vielfaches gesteigert werden.
Das neue Zais – System fand Nachahmer, sowohl in Burkina Faso als auch im benachbarten Mali und Niger. Inzwischen wachsen in den Pflanzlöchern der Sahel – Zone Akazien oder Sisyphusbäume ganz selbstverständlich gemeinsam mit Futter- und Heilpflanzen heran und dies bei ansteigendem Grundwasserspiegel. Auch eine Bienenzucht ist möglich geworden.

Rinaudo fand als Entwicklungshelfer im Niger eine Methode, um die in verödeten Flächen versteckten Wurzeln zu regenerieren, so dass sich aus ihnen Bäume entwickeln konnten. Unterstützt von anderen Farmern begründete er eine Bewegung zur Begrünung der Sahelregion. Inzwischen sind rund 50.000 Quadratkilometer Boden mit 200 Millionen Bäumen bepflanzt.

Der mit je 96.000 Euro dotierte Preis würdigt den Erfolg beider Waldzüchter als ein Engagement gegen die wachsende Dürre und den Hunger südlich der Sahara.
Die hohe Aufmerksamkeit, die die Verleihung des Alternativen Nobelpreises in der Öffentlichkeit auslöst, bestärkt die Akteure gegen Mangelernährung in der Welt.  So wird auch die Initiative Students4Kids in der Überzeugung bestätigt, dass es möglich ist, mit kreativen Ideen effektiv im  Kampf gegen Hidden Hunger zu helfen.

 

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Der Right Livelihood Award wird von der Right Livelihood – Stiftung jährlich an Personen, Organisationen oder Repräsentanten von soziale Bewegungen vergeben, die sich mit praktischen Lösungen und Konzepten für ein besseres Lebensweise weltweit einsetzen. Der Preis wird ausschließlich aus Spenden finanziert.
Details beschreibt die Website https://www.rightlivelihoodaward.org/projekte-der-hoffnung-der-alternative-nobelpreis/

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