Uganda im Welthunger-Index 2017
Der Welthunger-Index (WHI) misst jährlich mittels vier Indikatoren den Ernährungszustand der Bevölkerung in einem Land. Er setzt sich zusammen aus
- dem Anteil der unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung insgesamt,
- dem Anteil wachstumsverzögerter Kinder (stunting) und
- dem Anteil ausgezehrter Kinder (wasting) unter fünf Jahren sowie aus
- der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren.
Uganda erreicht im Welthunger-Index 2017 einen Wert von 32,0 und hat sich im Vergleich zum Vorjahr marginal um 1,33 Punkte verbessert. Nach wie vor gilt die Situation im Land als ernst und selbst am für die Region südlich der Sahara ermittelten WHI?Durchschnittswert (29,4) gemessen als problematisch. Im Ranking der 119 Länder, die der WHI 2017 erfasst, erreicht Uganda Platz 103 und liegt damit hinter Côte d’Ivoire (88) und vor Sambia (115). Am schlimmsten ist die Ernährungssituation in Sierra Leone, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik (117-119) (1).
Unterernährung und Stunting stellen das größte Problem dar. Besonders alarmierend ist der gestiegene Anteil der unterernährten Menschen in Uganda, welcher von 29,8 % im Jahr 2009 auf 39,0 % im Jahr 2016 anstieg. Der Anteil von wachstumsverzögerten Kindern unter fünf Jahren ging in diesem Zeitraum trotz großer Anstrengungen von 38,7 % (2010) nur auf 34,2 % (2016) zurück. Diese Wachstumsverzögerungen treten aufgrund einer unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen auf. Nach wie vor sind 4,3 % der Unterfünfjährigen ausgezehrt, leiden also unter einer akuten Mangelernährung. Die Rate der Kindersterblichkeit sank von 8,6 % auf 5,5 % und verbleibt damit trotz allem auf einem hohen Level.
Der WHI weist außerdem darauf hin, dass regionale Aspekte eine wichtige Rolle spielen. In Uganda, Äthiopien und Tansania führen große Ungleichheiten innerhalb der Länder dazu, dass Kinder seltener in ihrem Wachstum zurückgeblieben sind, wenn sie in der Hauptstadt in der Nähe der Machtzentren leben.
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(1) Vgl. Welthungerhilfe, IFPRI und Concern Weltweit. (2017) „Welthunger-Index. Wie Ungleichheit Hunger schafft.“ Washington, DC/Bonn/Dublin, abrufbar über http://www.globalhungerindex.org/pdf/de/2017.pdf