Microgreens als Mikronährstoffquelle in der Diskussion
Microgreens (übersetzt: Mikro-Gemüse) sind Keimpflanzen, die aus den Samen von Brokkoli, Rettich, Senf, Erbsen, Grünkohl, Kresse, Rauke, Soja und vielen anderen Sorten wachsen. Die Keimpflanzen enthalten Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe meist in höherer Konzentration als die ausgewachsenen Exemplare. Wissenschaftler von der Universität Maryland (USA) haben einen 4- bis 40-fach höheren Anteil an bioaktiven Mikronährstoffen in den Austrieben nachgewiesen (1). Ihre Analysen des Nährstoffgehaltes von 25 Microgreens-Sorten ergaben unter anderem einen überraschend hohen Gehalt an den Vitaminen E, C, K und Beta-Carotin. Als besonders nährstoffreich erwiesen sich die Keimlinge von Rotkohl, Radieschen, Koriander und Granatamarant.
Microgreens sind relativ anspruchslos. Sie benötigen zum Wachstum lediglich Licht, Wärme und Wasser sowie ein Schälchen Erde. Schon nach wenigen Tagen Zucht können die ersten Blättchen geerntet und als Zugabe zu Salaten, Suppen, Soßen, Dressings u.a. verwendet werden.
Ein noch ungelöstes Problem stellt die höhere Schadstoffbelastung der Keimlinge im Vergleich zum ausgewachsenen Gemüse dar. Da diesen nur wenig Zeit zum Wachsen verleibt, können schädliche Rückstände u.a. von Pflanzenschutzmitteln nicht ausreichend neutralisiert werden. Experten empfehlen daher, zur Zucht nur unbehandelte Samen zu verwenden.
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Z. Xiao et al. Assessment of Vitamin and Carotenoid Concentrations of Emerging Food Products: Edible Microgreens. Agric. Food Chem., 2012, 60 (31), pp 7644–7651. Abrufbar unter https://pubs.acs.org/doi/full/10.1021/jf300459b