Kinder- und Jugendsterblichkeit in Bezug zur Mangelernährung im globalen Vergleich
Eine aktuelle Statistik zu den Veränderungen der Todesursachen von Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren innerhalb der vergangenen 25 Jahre zeigte, dass Mangelernährung vor allem bei Kleinkindern einen beachtlichen Einfluss auf das Sterblichkeitsrisiko hat (1). Zwischen 1990 und 2015 sank die Kinder- und Jugendsterblichkeit weltweit von 14,18 Millionen auf 7,26 Millionen nahezu um die Hälfte. Aktionen zur Verbesserung der Ernährungssituation und zur Begrenzung von Infektionen im Kindesalter trugen maßgeblich zu dieser Reduktion bei. Allerdings zeigen die weltweit gesammelten Daten auch deutliche regionale bzw. sozioökonomische Unterschiede. Auf die reichsten Länder entfielen lediglich 1,6 % der Sterbefälle, da in diesen Ländern das dortige Gesundheitssystem selbst schwerst erkranke Kinder versorgen und langfristig therapieren kann. Länder mit geringem Einkommen, niedrigen Bildungsniveau und hoher Geburtenrate trugen mit Abstand die höchste Last in der Sterblichkeit, die im Berichtszeitraum anteilig sogar von 61 % auf 75 % wuchs. Die meisten Todesfälle im Jahr 2015 wurden bei unter fünfjährigen Kindern in Südasien und in Afrika südlich der Sahara registriert (2). Dabei führten Malaria, Atemwegserkrankungen und Durchfall vor allem in Kombination mit Mangelernährung am häufigsten zum Tode.
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- Child and Adolescent Health From 1990 to 2015. Findings From the Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors 2015 Study. The Global Burden of Disease Child and Adolescent Health Collaboration. JAMA Pediatr. Published online April 3, 2017. doi:10.1001/jamapediatrics.2017.0250. Abrufbar über http://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/fullarticle/2613463
- Vgl. ebenda, weiterführende Daten in Tabelle 1 (siehe unten)