Ein Maßstab für Lebensmittelvielfalt für Frauen im gebärfähigen Alter – der Minimum Dietary Diversity Score for Women (MDDW)

Ein Maßstab für Lebensmittelvielfalt für Frauen im gebärfähigen Alter – der Minimum Dietary Diversity Score for Women (MDDW)

Der Minimum Dietary Diversity Score for Women (MDDW), also der Minimale Ernährungsvielfalts-Wert für Frauen, ist ein Maß für die Ernährungsqualität von Frauen im gebärfähigen Alter von 15 ‑ 49 Jahren. Bewertungskriterium ist dabei der Grad der Versorgung mit den folgenden elf wichtigen Mikronährstoffen: Vitamin A und C, Eisen, Zink, Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (B2), Niacin, Vitamin B6 und B12 sowie Folsäure und mit Calcium (1). Die Grundlage für die Analysen bildet ein Fragebogen, mit dem die Verzehrmenge von Lebensmitteln aus zehn Produktegruppen (Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch/Geflügel/Fleisch, Milch, Eier, Vitamin A haltiges Obst, anderes Obst, grünes Blattgemüse und anderes Gemüse) erfasst wird. Komplementär dazu werden auch andere Nährstofflieferanten, darunter auch Insekten, Butter und Öl berücksichtig, die die o.g. elf Mikronährstoffe ebenso in unterschiedlicher Konzentration enthalten.

In einem Pilotprojekt ist mit Hilfe des MDDW gelungen, die Ernährungssituation von Frauen in einigen Entwicklungsländern, darunter auch Uganda, regional spezifisch zu beschreiben (2). Derzeit empfiehlt die Europäische Kommission, den MDDW‑Score auch als ein Qualitätskriterium für künftige Programme zur Minderung von Mangelernährung in der Welt einzusetzen. Ziel dabei ist es u.a. Maßnahmen zu initiieren und zu fördern, die mit einer mikronährstoffreichen Ernährung von Frauen auch den (künftigen) Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen und ungleiche Startbedingungen ins Leben beseitigen (3). Der Minimum Dietary Diversity Score for Women ist im UN‑Forschungsprojekt Food and Nutrition Technical Assistance Project (FANTA III) entwickelt und publiziert worden (4).

Zum Weiterlesen

(1) FAO and FHI 360. 2016. Minimum Dietary Diversity for Women: A Guide for Measurement. Rome: FAO, abrufbar unter http://www.fao.org/3/a-i5486e.pdf

(2) Y Martin-Prevel et al. 2015. Moving forward on choosing a standard operational indicator of women’s dietary diversity. Rome: FAO., abrufbar unter http://www.fao.org/documents/card/en/c/678ab9d4-e7a8-4388-9f9f-1c709ea47752/ . Die Publikation beschreibt die Mikronährstoffversorgung bei Frauen in Bangladesch, Mali, Mozambique, Burkina Faso, Philippines und Uganda.

Ebenso G. Chakona and C. Shackleton. Minimum Dietary Diversity Scores for Women Indicate Micronutrient Adequacy and Food Insecurity Status in South African Towns. Nutrients. August 2017 ; Jh. 9, Nr.8, S. 812., abrufbar unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5579606/

(3) Rat der Europäischen Union. Zweiter Fortschrittsbericht zum Aktionsplan für Ernährung – Beratungsergebnisse vom 26. Juli 2017. RAT: 10679/17 PUBLIC, abrufbar unter https://www.parlament.gv.at/PAKT/EU/XXV/EU/14/85/EU_148550/imfname_10731326.pdf

(4) Webauftritt FANTA III: Food and Nutrition Technical Assistence, abrufbar unter https://www.fantaproject.org/monitoring-and-evaluation/minimum-dietary-diversity-women-indicator-mddw

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