Aktuelle Trends in der Mangelernährung bei Kindern weltweit. Bericht der UNICEF, WHO und World Bank Group für das Jahr 2017

Aktuelle Trends in der Mangelernährung bei Kindern weltweit. Bericht der UNICEF, WHO und World Bank Group für das Jahr 2017

Mangelernährung äußert sich sehr unterschiedlich. Betroffene Kinder leiden insbesondere unter Stunting, d.h. an körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen, an Wasting, dem viel zu geringen Körpergewicht oder auch an Fettsucht. UNICEF, WHO und die World Bank Group listen jetzt im Jahresbericht Levels and trends in child malnutrition: Key findings of the 2018 edition (1) alarmierende Fakten zur Mangelernährung bei unter fünfjährigen Kindern in der Welt auf.

  • 150,8 Millionen, d.h. 22 % aller Kinder unter fünf Jahren weltweit sind von Stunting betroffen. Rund jedes dritte von ihnen lebt in Afrika, insbesondere in Ost- und Zentralafrika. Afrika ist die einzige Region in der Welt, in der die Zahl der Kinder mit körperlichen und geistigen Entwicklungsverzögerungen derzeit immer noch anwächst.
  • 50,5 Millionen unter Fünfjährige sind ausgezehrt, d.h. sie wiegen im Verhältnis zur Körpergröße viel zu wenig. Zwei Drittel von ihnen leben in Südasien, jedes Vierte in Afrika. Fortschritte sind kaum zu verzeichnen.
  • 38,3 Millionen Kinder wiegen gemessen an ihrer Körpergröße viel zu viel, ein Anstieg um rund 8 Millionen seit der Jahrtausendwende. Knapp die Hälfte von ihnen lebt in Asien, jedes vierte in Afrika, insbesondere in Nord- und Südafrika. In beiden Regionen steigt die Zahl der Übergewichtigen derzeit an.

Die Situation in Uganda spiegelt die Problematik für die gesamte Region südlich der Sahara wider. Die größte Herausforderung stellen dort die Entwicklungsverzögerungen bei den Unterfünfjährigen dar, während Auszehrung und Fettsucht in weit aus geringerem Maße auftreten. Bezugnehmend auf Angaben des Ugandischen Statistikamtes aus dem Jahr 2016 (2) weist der Bericht für Uganda folgende Zahlen für Kinder unter fünf Jahren aus:

  1. Stunting: 29 %, mit größerem Anteil auf dem Land (30 %) als in der Stadt (24 %)
  2. Wasting: 4 %, in manchen Regionen sogar bis zu 10 % (Karamoja, West Nile)
  3. Übergewicht: 4 %, einen Anstieg in Übergewicht gab es v.a. bei Frauen in Alter von 15-49 Jahren auf 24 %, wobei hier in urbanen Regionen mehr Frauen betroffen sind (34 %), als auf dem Land (20 %). Unter den ugandischen Männern der gleichen Altersgruppe sind nur 9 % von Übergewicht betroffen.

Ungeachtet dieser Vielfalt im äußeren Erscheinungsbild, ist der Weg zur Prävention von Mangelernährung bei Kindern weltweit nahezu identisch, schätzen die Experten von UNICEF, WHO und World Bank Group in ihrem aktuellen Bericht ein: Angemessene Ernährung der Mutter vor und während der Schwangerschaft und Stillzeit; optimales Stillen in den ersten zwei Lebensjahren; nahrhafte, vielfältige und sichere Lebensmittel in der frühen Kindheit sowie eine gesunde Umwelt, die den Zugang zu grundlegenden Gesundheits-, Wasser-, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen und Möglichkeiten für körperliche Aktivität einschließt, sind die Schlüsselfaktoren für eine Welt frei von mangelernährten Kindern.

Read more:

(1) Levels and trends in child malnutrition: UNICEF/WHO/World Bank Group Joint Child Malnutrition Estimates, Key findings of the 2018 edition, abrufbar unter https://data.unicef.org/wp-content/uploads/2018/05/JME-2018-brochure-web-1.pdf Der gesamte Bericht einschließlich der Informationen aus der Länderdaten ist u.a. abrufbar auf der Website der WHO unter http://www.who.int/nutgrowthdb/estimates2017/en/.

(2) Uganda Demographic and Health Survey 2016. Key Indicators Report. Uganda Bureau of Statistics Kampala, Uganda. The DHS Program ICF International Rockville, Maryland, USA. Januar 2018, abrufbar über: https://www.dhsprogram.com/pubs/pdf/FR333/FR333.pdf Kurzbericht von 2017: http://www.ubos.org/onlinefiles/uploads/ubos/pdf%20documents/Uganda_DHS_2016_KIR.pdf

 

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