Entwicklungsstörungen schwer mikronährstoffunterversorgter Eltern könnten an ihre Kinder weiter gegeben werden
Erhalten Kinder in ihren ersten Lebensmonaten viel zu wenige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, kann ihr körperliches, geistiges und soziales Wachstum im späteren Leben unumkehrbar verzögert sein.
Wissenschaftler fanden nun in Jamaika erstmals Belege dafür, dass diese Entwicklungsverzögerungen von Eltern, die in ihrer frühen Kindheit am verborgenen Hunger leiden mussten, an ihre Nachkommen weiter gegeben werden könnten.
Dafür wurde der Entwicklungsstand von 89 Kindern von wachstumsverzögerten und von normal entwickelten Eltern zwischen den ersten und dem sechsten Lebensjahr verglichen. Als Bewertungsmaßstab für den Verlauf dienten die Griffiths-Entwicklungsskalen (GES), mit welchen sich der Entwicklungsstand insgesamt und nach fünf Funktionsbereichen differenziert feststellen lässt: Motorik, soziales Verhalten, Hören und Sprechen, Sehen und Greifen sowie Leistungen.
Die Kinder von wachstumsgestörten Eltern schnitten durchschnittlich und vor allem im Hinblick auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit wesentlich schlechter ab als Gleichaltrige von normal entwickelten Eltern und hatten zudem auch eine viel geringere Lebenserwartung.
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SP Walker et al. Early childhood stunting is associated with lower developmental levels in the subsequent generation of children. J Nutr. 2015; 145: 823–828. Abrufbar über https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25833785