Das Nick-Syndrom (Nodding-Syndrom) bei ugandischen Kindern in Zusammenhang mit Vitamin-B-Mangel

Das Nick-Syndrom (Nodding-Syndrom) bei ugandischen Kindern in Zusammenhang mit Vitamin-B-Mangel

Bei Kindern zwischen fünf und 15 Jahren, die im Norden Ugandas, in Tansania und im Südsudan leben, tritt nach wie vor das Nodding-Syndrom auf, eine neurologische Störung, die mit einem physischen und psychischen Funktionsabbau einhergeht und letztendlich tödlich verläuft. Das Leiden beginnt mit Denk- und Konzentrationsstörungen sowie mit einem rätselhaften Erschrecken beim Anblick von Lebensmitteln. In späteren Stadien treten Krämpfe, Sprach-, Hör- und Bewegungsstörungen auf, die Schulbesuche unmöglich machen. Im Endstadium kommt es zu apathischen Zuständen und Verwirrtheit. Experten vermuten insbesondere in Vergiftungen oder in Infektionen, z.B. durch Fadenwürmer, als mögliche Ursachen dieser Erkrankung (1).

Weitere Risikofaktoren blieben bisher unbekannt, doch ein ugandisches Forscherteam der Gulu University konnte einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin B6-Status und dem Auftreten des Nick-Syndroms feststellen. Insgesamt wurden 139 Kinder und Jugendliche aus Gulu und dem Amuru-Distrikt untersucht. Es stellte sich heraus, dass die an dem Syndrom leidenden Kinder, im Vergleich zu den gesunden Kindern der Kontrollgruppe, eine geringere Konzentration an Vitamin B6 im Blut aufwiesen. Dies führt zu einer erhöhten Produktion von 3-Hydroxykynurenin (3-HK), ein Abbauprodukt im Tryptophan-Stoffwechsel. 3-HK wirkt toxisch auf die Gehirnzellen und könnte damit einen Risikofaktor für das Nick-Syndrom darstellen, schlussfolgerten die Wissenschaftler. Sie empfehlen daher eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 bei Kindern und Jugendlichen und fordern eine Sensibilisierung der Bevölkerung für die Thematik, um das Risiko für das Auftreten dieser Krankheit zu senken (2).

Read more:

  1. R Idro et al. Nodding syndrome in Ugandan children—clinical features, brain imaging and complications: a case series. odding syndrome in Ugandan children—clinical features, brain imaging and complications: a case series BMJ Open 2013;3:e002540. doi: 10.1136/bmjopen-2012-002540
  2. JH Obol et al. Reduced plasma concentrations of vitamin B6 and increased plasma concentrations of the neurotoxin 3-hydroxykynurenine are associated with nodding syndrome: a case control study in Gulu and Amuru districts, Northern Uganda. Pan Afr Med J. 2016; 24: 123. Published online 2016 Jun 8. doi: 10.11604/pamj.2016.24.123.8409, abrufbar über https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5012759/

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